Alle Worte des Vereins
Hier können Sie alle Worte des Vereins als Liste finden.
- Bericht von Praktikantin
- März 2019
Von einer ganz anderen deutsch-französischen Begegnung berichtet im Folgenden unsere Praktikantin Mimoza Dedaj:
Im Rahmen meines Studiums der Romanistik beschloss ich, im 5. Fachsemester im Ausland zu studieren. Frankreich liegt mir seit meiner Schulzeit sehr am Herzen, weshalb ich mein Auslandssemester auf alle Fälle dort verbringen wollte. Meine Zeit in Paris begann am 2.9.2017 und endete am 22.12.2017. Diese kurzen dreieinhalb Monate waren sehr intensiv und in jeder Hinsicht lehrreich.
Obwohl Frankreich und Deutschland Nachbarn sind, ist es doch sehr erstaunlich, welche kulturellen und bürokratischen Unterschiede es gibt. Eines der bekanntesten Klischees über Deutschland und Frankreich ist, dass Deutsche sehr pünktlich und Franzosen eher unpünktlich sind. Dieses Klischee hat sich während meines Aufenthalts in Frankreich mehr als einmal bewahrheitet. Auch wenn die Vorlesungen in der Regel pünktlich starteten, so kam es doch immer wieder vor, dass Sekretariate, deren Sprechzeiten um 14:00 Uhr beginnen sollten, erst um 14:15 Uhr öffneten.
Auf persönlicher Ebene habe ich viel über die Verhaltensweisen der Menschen lernen können. Das fängt schon bei der Begrüßung an. Immer, wenn ich jemand neues kennengelernt habe, wurde ich mit einem Kuss auf die Wangen begrüßt. Das habe ich in Deutschland nicht erlebt. Obwohl es eine Kleinigkeit ist, habe ich doch auf diese Weise den Eindruck bekommen, dass ich sofort herzlich empfangen wurde. Vor allem habe ich in meiner Zeit in Frankreich aber gelernt, dass ein Aufenthalt im Land der beste Weg ist, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, weil man sehr viele Alltagsbegriffe mitbekommt, die man in der Uni nicht lernt.
Sehr schön war auch, dass ich die Möglichkeit hatte, alle Sehenswürdigkeiten der wunderschönen Stadt Paris anzuschauen, so oft ich wollte. Es ist wirklich sehr faszinierend, wie groß und verschieden eine Stadt sein kann, denn oft hatte ich den Eindruck, ich befände mich an einem anderen Ort und nicht mehr in Paris. Als ich zum Beispiel im jüdischen Viertel war, war das so, als ob es eine kleine abgeschottete Stadt gibt, die ihre eigene Kultur und ein eigenes Leben hat. Danach den Eiffelturm zu sehen, ist wie eine Reise in eine völlig andere Welt.
- Vereinsleben
- November 2018
Die Idee, einen Salon als Ort der Begegnungen zu gründen, kam mir bei der Fahrt mit der Straßenbahn und der damit verbundenen Beobachtung, dass die meisten Fahrgäste einen Kopfhörer aufhatten. Sie hatten wohl keine Absicht, mit anderen Mitreisenden ins Gespräch kommen zu wollen, denn der Zauberkasten Smartphone schien alle sozialen Bedürfnisse zu befriedigen. Und doch scheint dieser Form der Konversation etwas zu fehlen, denn seit einigen Jahren erlebt der Salon geradezu eine Renaissance.
Er ist ein Treffpunkt von kontaktsuchenden Menschen, die Kommunikation auf höherer Ebene schätzen und in privater Atmosphäre bei Speisen und Getränken die Kultur mitgestalten wollen.
Der Salon entstand im 17. Jahrhundert vor allem in Frankreich in einer Zeit, in der bereits die Adelsgesellschaft als einziger Mittelpunkt zu bröckeln begann. Die reich gewordene Bourgeoisie schuf Orte der Begegnung, vor allem auf dem Gebiet der Literatur und der Geisteswissenschaften. Sie war auf der Suche nach einer eigenen Kultur als Pendant zu einer höfisch fixierten und im Luxus erstickenden Umgangsform.
Dann kam die Zeit der Aufklärung. Man las Montesquieu und Rousseau: der Salon wurde Drehscheibe der philosophischen und politischen Kultur – ein gesellschaftlicher Treffpunkt auf europäischer kosmopolitischer Ebene für Lesungen, Diskussionen und musikalische Veranstaltungen.
Der Salon war eine Erfindung meist adliger Frauen, die neben der Gestaltung des privaten gastgebenden Rahmens auch die kulturellen Inhalte bestimmten. Bekannt sind bis heute die Salons der Mme. de Scudéry, der Mme. Rambouillet und von Ninon de Lenclos. Einen tiefen Einblick in diese Welt findet man hundert Jahre später im Werk von Marcel Proust bei der Beschreibung des Salons der Mme. Verdurin und der Welt der Guermantes.
Wir sind überzeugt, dass auch in der digitalen Welt das traditionelle Miteinander nicht ausgelassen werden sollte.
Daher versuchen wir, einen Ort zu schaffen, an dem Altes und Neues in einer alten Form behandelt werden, und dem wir den Namen „Salon“ gegeben haben.
November 2018
Barbara Mors-Stammler
- Editorial
- September 2018
Liebe Freundinnen und Freunde des deutsch-französischen Kulturaustauschs,
Kultur wird durch Sprache vermittelt. Das ist in Frankreich selbstverständlich, in Deutschland mittlerweile nicht mehr unbedingt. So wird in deutschen Philosophen-Kreisen ernsthaft darüber diskutiert, wissenschaftliche Publikationen in Zukunft nur noch auf Englisch zu veröffentlichen.
Wir setzen uns für den deutsch-französischen Kulturaustausch ein und das heißt, dass in unseren Veranstaltungen Deutsch und Französisch gesprochen wird.
Da allerdings viele Menschen, auch solche, die sich für Frankreich interessieren, wenig Französisch können oder - vielleicht eher - ihren Französischkenntnissen nicht trauen, bemühen wir uns, gute Übersetzungen anzubieten. Das beginnt mit der Gewinnung hervorragender Übersetzerinnen und Übersetzer und hört bei der Miete aufwendiger Anlagen zur Simultanübertragung und zur Projektion von Übertiteln nicht auf. Außerdem fertigen wir auch adäquate Übersetzungen für unsere künstlerischen Veranstaltungen an.
Trotzdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass französischsprachige Veranstaltungen für viele Menschen eine Hemmschwelle bedeuten.
Wir wollen uns aber nicht entmutigen lassen und möchten Sie bitten, uns zu unterstützen: Trauen Sie sich einfach, eine Performance zu besuchen, ein Theaterstück, eine Diskussion, in denen Französisch gesprochen wird. Bringen Sie Verwandte und Freunde mit und helfen Sie ihnen bei Verständigungsproblemen.
Das Eintauchen in eine fremde Sprache schafft den direkten Kontakt zu einer anderen Kultur. Das ist eine wunderbare Erfahrung, auch wenn man nicht jedes Wort und jeden Satz versteht. Und wie beschrieben bemühen wir uns mit großem Aufwand, Sprachbarrieren zu überbrücken, wo immer wir können.
Mit den besten Grüßen
September 2018
Ralf Kröner
- Vereinsleben
- Januar 2017 - „Sozialer Vergleich“ Veranstaltungsreihe
Bisher hat sich der Verein hauptsächlich den literarischen und musikalischen Seiten der Kultur gewidmet und dadurch unvergessliche Veranstaltungen auf den Weg gebracht.
Auch dieses Mal ist der Ausgangspunkt ein Theaterstück, doch ganz aktueller Natur. „Auf Leben und Tod – A la vie, à la mort“ von Simone Rist handelt vom Wachkoma und der Situation in einer Intensivstation. Dieses Stück stieß auf große Resonanz in Paris und in Avignon, daher beschloss der Verein, das Stück in Deutsch zu übertragen und einem deutschen Publikum zu präsentieren. (Medienecho hier)
Getreu dem Namen unseres Vereins beschloss dieser eine Einbettung des Theaterstücks in die deutsch-französischen Beziehungen. Die Veranstaltungsreihe über die Sozialsysteme in Frankreich und Deutschland beleuchtete die Unterschiede der beiden Länder: Eine Veranstaltung zeigte die Verwurzelung in der historischen Entwicklung auf: in Frankreich die tiefe Verankerung der Rolle des Staates im Hinblick auf die soziale Fürsorge, wohingegen in Deutschland der Liberalismus auf Eigeninitiative setzt.
In einem Filmnachmittag folgte das Publikum gespannt einer Dokumentation, in der dargestellt wurde, wie Mercedes-Benz durch Werkverträge Löhne gedrückt hat. In einem zweiten Film wurde der Niedergang der bedeutenden Industriezentren Nordfrankreichs dargestellt, der an die Situation im Ruhrgebiet denken ließ. Die beiden Filmemacher waren da und beantworteten die Fragen des Publikums.
Ein besonders eindrücklicher Abend war der Vergleich der Krankenhauspflege, und die Zeit reichte nicht, die vielen Fragen des Publikums aufzugreifen. Die Probleme in den Krankenhäusern ähneln sich, wobei in Frankreich die Lage nicht so angespannt ist wie in Deutschland. Es entstand der Eindruck, dass das Pflegepersonal in Frankreich eine höhere Wertschätzung erfährt als bei uns.
- Ankündigung
- Januar 2017 - „Sozialer Vergleich“ Veranstaltungsreihe
- Flugblatt: Link
Liebe Freundinnen und Freunde des Vereins,
Wir übersenden euch die besten Wünsche für ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2017!!!
Vielleicht sehen wir uns in Kürze hier in Stuttgart wieder bei der Theater-Performance „Auf Leben und Tod“ am Do. 12. und Fr. 13.01. oder in Tübingen am Di. 17.01. oder in Esslingen am Sa. 21.01.2017, jeweils 20 Uhr oder bei einer der anderen Veranstaltungen im Kulturzentrum Merlin oder der Rosenau in Stuttgart?
Meine Einladung kommt zwar etwas spät (Ich habe noch alle Hände voll zu tun mit den Vorbereitungen...), aber sie kommt hoffentlich noch rechtzeitig...!
Der Förderverein Deutsch-Französischer Kultur, Stuttgart, präsentiert (siehe auch die Flyer im Anhang!):
Was?: Soziale Republik versus Soziale Marktwirtschaft - ein Duell Frankreich-Deutschland
„Soziale Republik“ heißt Frankreich in seiner Verfassung. Das steht für wirtschaftspolitische Lenkung und soziale Fürsorge durch den Staat. Dagegen liegt die Betonung im deutschen Modell der Sozialen Marktwirtschaft auf der positiven Wirkung der Marktkräfte.
In 5 Veranstaltungen will der Förderverein Deutsch-Französischer Kultur zu einem besseren Verständnis der unterschiedlichen Grundlagen der beiden Länder beitragen, die wesentlich für ihre Differenzen sind.
- Programm/Unterlagen: Link
- Vereinsleben
- 14. Juli 2011, französisches Nationalfest
Beim Sommerfestival der Kulturen in Stuttgart vom 10. bis 15. Juli 2011 haben Simone Rist, Barbara Mors-Stammler und Nicolas Rist den Verein mit der Hilfe des Image-Flyers sowie des Fotobuchs, das Nicolas Rist neulich verfasst hat, präsentiert, und zwar mit einem eigenen Stand unter dem Dach des Institut Français.
Das Institut français de Stuttgart, das französische Generalkonsulat ebenso wie die deutsch-französischen Vereine von Stuttgart und Umgebung beteiligen sich am Sommerfestival der Kulturen, anlässlich des französischen Nationalfeiertages am 14. Juli und präsentieren auf dem Stuttgarter Rathausplatz einen französisch angehauchten musikalischen und festlichen Abend.
Als französischer Gast lassen die fünf Musiker der Gruppe El Gafla (arabisch für Karawane) die Massen tanzen, dank einer kraftvollen Rhythmik, gekoppelt an wilde Blechblasinstrumente. Beeinflusst von Alternativ-Rock und einer Mischung aus Mano Negra, Negresses Vertes, Zelba und anderen, stellt ihre Musik einen multikulturellen Parcours dar, der einer reichhaltigen künstlerischen Mischung entstammt. Angeführt wird El Gafla von Karim Cahya, einem charismatischer Sänger aus Algerien, der seit 7 Jahren auf Französisch und Kabylisch seine Vision der Welt, seine Zweifel als Immigrant und seinen Alltag darstellt.
Die deutsch-französischen Vereine der Region werden auf dem Kulturmarkt anwesend sein und französische Spezialitäten zum Verzehr anbieten.
Ort: Rathausplatz Stuttgart
Freier Eintritt
Veranstalter: Forum der Kulturen e.V. und Institut français de Stuttgart
In Zusammenarbeit mit: Freunde des Institut français de Stuttgart,Club d’affaires franco-allemand du Bade-Wurtemberg, Club des Alsaciens, Connexion française, Deutsch-französischer Verein Filderstadt Französische, katholische Gemeinde Stuttgart, Stuttgart Accueil, Union des Français de l’Etranger
Mit der Unterstützung von: Freunde des Institut français de Stuttgart, Club des Alsaciens de Stuttgart et Environs, Consulat général de France à Stuttgart
- Vereinsleben
- 21. November 2008
- Veranstaltung: Müllgeschichten / Histoire de Poubelles
- Vereinsleben
- 1995 - Vereinsgründung
Der Förderverein Deutsch-Französischer Kultur e.V. macht es sich zur Aufgabe, den Kulturdialog zwischen dem französisch- und deutschsprachigen Raum zu intensivieren und dadurch die Völkerverständigung zu fördern. Wir bemühen uns, die Tradition und Denkweise der beiden Kulturen zu pflegen, die Wertschätzung der Unterschiede und Kontraste zu bewahren und weitere gemeinsame kulturelle Wege innerhalb des sich neu formierenden Europa zu finden, um die Sprachbarrieren zu überwinden und eine deutsch-französische kulturelle Identität zu entwickeln.
Der Verein fördert im Rahmen seiner Möglichkeiten alle Aktivitäten, die diesem Zweck dienen. Den Schwerpunkt unserer Tätigkeit sehen wir in der Durchführung multimedialer und mehrsprachiger Produktionen und Veranstaltungen. Musik, Theater, Sprachen und die Bildende Kunst bieten dabei viele Möglichkeiten.
Der Verein heißt gerne neue Mitglieder willkommen, die seine Ziele ideell und/oder materiell unterstützen oder die selbst im Sinne der Vereinsziele tätig werden möchten.